Circa 3.000 Campingplätze in Deutschland mit rund 225.000 Stellplätzen und immer mehr Menschen, die sich für eins entscheiden: Camping! Die Branche und das Interesse am Campingurlaub ist in den letzten Jahren fast stetig gewachsen. Draußen, in der Natur, einfach, gelassen, aktiv, entspannt, unterhaltend, offen, mit der ganzen Familie, mit dem Partner oder allein – Camping ist SO vielfältig! Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen dazu entscheiden, das Auto oder den Camper zu packen anstatt den nächsten Flieger Richtung Mallorca zu nehmen.
Du hast bisher noch keinen Urlaub auf einem Campingplatz verbracht und möchtest einfach wissen, was es zu berücksichtigen gibt, damit der nächste Campingurlaub ein voller Erfolg wird? Mit unserem Top 10 Tipps stehen wir dir von der Reservierung bis zur Abreise mit Rat und Tat zur Seite. Schau dich mal um!
Wir fangen mal ganz von vorne an: Eine Reservierung ist in der Regel nicht zwingend erforderlich – allerdings trotzdem dringend anzuraten, da gerade an langen Wochenenden und in den Sommerferien die Campingplätze schnell ausgebucht sind. Eine Reservierung ist die einzige Sicherheit, dass am Ende einer langen Anfahrt auch wirklich ein Stellplatz für euch bereit steht. Übrigens ist Vorfreude doch auch die schönste Freude, oder? Rechtzeitig reservieren lohnt sich damit also quasi doppelt!
Eine tolle Auswahl an Campingplätzen inkl. Kontaktdaten findest du bei unserer Suche oder im BVCD-Campingführer.
Jetzt mal Herz aufs Hand: Ihr habt noch keine großen Erfahrungen im Aufbau von Zelten, Vorzelten oder der Handhabung der Campingausrüstung? Einmal vorab - auf dem Campingplatz wird euch garantiert NIEMAND dafür belächeln. In der Regeln sind Camper sehr kommunikative Menschen, die schnell mal das mit "Anpacken" als Gelegenheit nutzen, um den Nachbarn kennenzulernen und vielleicht später am Abend ein Getränk zusammen zu trinken.
Dennoch empfehlen wir, das Zelt oder das Vorzelt für den Wohnwagen sicherheitshalber schon einmal zu Hause, zum Beispiel im Garten, aufzubauen. So könnt ihr euch schon einmal Ausprobieren und prüfen, ob alles vollständig ist. Sämtliches Equipment wie z.B. den Gaskocher testet ihr am besten auch einmal zuvor, bevor es auf große Reise geht. Eine schnelle Gemüsepfanne vom Gaskocher schmeckt außerdem mindestens genauso gut wie vom Herd, wenn man diese mit genügend Liebe und Camping-Vorfreude zubereitet!
Hier noch ein Zusatztipp für alle Campingfreunde, die zum ersten Mal mit dem Wohnwagen unterwegs sind: Infos zum Ankuppeln, Führerschein und zum richtigem Beladen gibt es hier im Video.
Apropros Anreise und Auto: Welchen Führerschein brauche ich eigentlich, für mein PKW-Wohnwagen-Gespann? Wir haben die Antwort parat: Führerscheine der Klasse 3, die in Deutschland vor 1999 erworben wurden, ermöglichen das Führen von Fahrzeugen bis zu 7,5 t und von Anhängerkombinationen von bis zu 18,75 t. Der seit 1999 ausgegebene EU-Führerschein (Klasse B) unterliegt hingegen wesentlichen Einschränkungen. Inhaber des B-Führerscheins dürfen eine PKW-Wohnwagen-Kombination und Wohnmobile nur bis zu einer Gesamtmasse von 3,5 t fahren. Insofern solltet ihr euch vorher bewusst sein, ob ihr euer Gespann überhaupt mit dem Auto fahren dürft.
Das Fahren eines Wohnwagengespanns unterscheidet sich nicht nur in den Maßen, sondern auch im Fahrverhalten vom gewohnten Pkw. Mehr Sicherheit bieten spezielle Fahrsicherheitstrainings, die unter anderem das richtige Handlungsmuster für den Notfall einüben. Denn wem die Grenzen seines Fahrzeugs bekannt sind, fährt überlegter – und damit sicherer. Eine Probefahrt und vor allen Dingen das richtige Einparken sollte geübt sein - der heimische Parkplatz hält dafür sicherlich gut her.
Vor dem Beladen sollte der Wohnwagen einmal mit der kompletten Ausrüstung, die immer an Bord ist, gewogen werden. Von diesem Wert ausgehend sehen Sie, wie viel Gewichtsreserve noch vorhanden ist. Die Beladung eines Wohnwagens funktioniert durch die Achse in der Mitte wie auf einer Wippe. Den Caravan richtig zu beladen ist eine kleine Kunst und da hilft nur immer wieder nachwiegen. Gewogen wird dort, wo die Stützlast anliegt: am Kupplungskopf. Sie werden sehen: Von Urlaubsreise zu Urlaubsreise wird die richtige Beladung zur Routine.
Für die Vorbereitungen eines Campingurlaubs sollte man mehr Zeit einplanen, als bei anderen Reiseformen. Gerade Einsteigern ist es zu empfehlen, stressfrei zu packen und anhand von Checklisten zu überprüfen, ob auch wirklich die gesamte Ausrüstung parat ist.
Ganz wichtig beim Packen ist beim Campen: Platzsparend und praktisch denken. Einfache Tipps wie das Stopfen von Klamotten in den Packsack des Schlafsacks und die gleichzeitige Verwendung als Kissen, bedeuten zum Beispiel, dass ihr euch das Kopfkissen schon einmal spart. Cool, oder? Auch empfiehlt es sich, insbesondere bei Zeltcampern, die Kleidung zusammenzurollen, anstatt zu falten. Da passt mehr in die Tasche. Eine hilfreiche Camping-Checkliste haben wir Euch sowohl für Zelter als auch für Camper mit dem Wohnwagen / dem Wohnmobil zusammengestellt.
Schaut mal vorbei - wir versprechen vorab: Eine Liste hilft in jedem Fall dabei, weniger zu vergessen und ohne das typische mulmige Gefühl und dem Gedanken "Ach, mit fehlt doch etwas" in den Campingurlaub zu starten. Wir geben zu, unsere Packlisten sind jetzt ausführlich gestaltet - aber hey, ihr müsst ja nicht alles einpacken, oder? ;)
Packliste: Campingurlaub mit Zelt
Packliste: Campingurlaub mit Wohnmobil oder Wohnwagen
Schneller als die Polizei erlaubt? Na, lieber nicht! Grundsätzlich gilt als Tempolimit in Deutschland für PKW-Wohnwagen-Gespanne das Tempolimit von 80 km/h.
Wer mit seinem Anhänger flotter über die Autobahn eilen möchte, kann eine Temp-100-Genehmigung beantragen, für die allerdings bestimmte Bedingungen zu erfüllen sind. So muss das Zugfahrzeug z.B. mit ABS ausgestattet sein und die zulässige Gesamtmasse von 3,5 t darf nicht überschritten werden. Die Reifen des Anhängers dürfen außerdem nicht älter als 6 Jahre sein und es müssen bestimmte Masseverhältnisse zwischen Anhänger und Zugfahrzeug eingehalten werden.
Alle Informationen und Voraussetzungen für eine Tempo 100 Zulassung erhalten ihr am besten beim TÜV - fragt dort lieber einmal nach, bevor ihr den Campingtrip antretet. Schon am Campingplatz ankommen und das erste Knöllchen haben, das will doch wirklich niemand....
Wildcampen? Eher ein NO-GO in Deutschland! Für Camper, die mit dem Zelt unterwegs sind kann man generell sagen, dass das Zelten auf öffentlichem Gelände in Deutschland nur an speziell gekennzeichneten Orten gestattet ist. Ansonsten ist das Übernachten im Zelt verboten. Auf privatem Gelände muss vorher das Einverständnis des Eigentümers eingeholt werden.
Und was gilt, wenn ich nicht mit dem Zelt unterwegs bin, sondern meine eigenes Fahrzeug dabei habe? Wohnwagen, PKW-Wohnwagen-Gespanne und Wohnmobile dürfen in Deutschland generell dort parken, wo es nach der StVO nicht untersagt ist. Das bedeutet, dass Wohnwagen, PKW-Wohnwagen-Gespanne und Wohnmobile auf Parkplätzen, die als dieses gekennzeichnet sind, parken dürfen, soweit es nicht durch Zusatzbeschilderungen verboten ist. Es gilt hierbei jedoch unbedingt zu beachten, dass campingähnliches Verhalten (z.B. Stühle und Tische vor dem Wohnwagen) beim Parken und Übernachten nicht erlaubt sind. Wir empfehlen wir in jedem Fall, lieber auf Nummer sicher zu gehen und den nächsten Campingplatz aufzusuchen, anstatt eine Nacht am Parkplatz zu verbringen.
Kochen im Freien gehört einfach zum Camping dazu. Besonders beliebt ist natürlich das Grillen. Nichts ist schöner, als es sich nach einem ausgiebigen Tag voller neuer Erfahrungen im Campingstuhl gemütlich zu machen und dabei ein leckeres, selbst gekochtes Abendessen zu genießen.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Multifunktionsgeräte mit verschiedenen Aufsätzen, die weitaus mehr können als nur Fleisch grillen. Mit den kleinen Outdoorküchen lassen sich problemlos Gerichte im Freien zubereiten und Sie haben den Vorteil, dass sich keine Essengerüche mehr im Fahrzeuginneren festsetzen können. Einsteiger sollten hier anfangs zu einer Grundausstattung greifen, die sich evtl. mühelos aufstocken lässt.
Noch ein Hinweis: Zum Thema "Campingküche" haben wir euch in einem separaten Beitrag noch einmal ganz viel zum Braten, Kochen und Grillen im Campingurlaub zusammengestellt.
Ach, ein schöner Baum, ein schattiges Plätzchen, da stelle ich mal schnell mein Zelt oder meinen Wohnwagen direkt drunter. Klingt nach einer schönen Idee – aber – genau das kann ins Gegenteil schlagen. Wieso? Saft kann zum Beispiel vom Baum auf euer Fahrzeug oder Zelt tropfen, was im ersten Moment nicht all zu schlimm ist. Beim Säubern oder beim Packen wird euch das jedoch schnell zum Verhängnis. Auch Vögel und andere baumbewohnende Tiere können euer Wohnmobil oder Zelt mal schnell etwas unschön aussehen lassen.
Trotzdem empfehlen wir vor Ort keine Parzelle ganz ohne Bäume zu wählen. Bäume sind wertvolle Schattengeber. Permanente Sonne ist vielleicht schön beim Baden am Strand, aber im Campingurlaub auf dem Platz würden wir in jedem Fall einen Schattenplatz bevorzugen. Wie gesagt – vielleicht nicht unbedingt das Zelt unterm Baum aufstellen – aber mal die Picknick-decke im Schatten aufzuschlagen, kann gerade in den Sommermonaten in der Mittagssonne sehr angenehm sein.